Amtsblatt Nr. 11 vom 16. März 2018
Heimat- und Verkehrsverein
Sonderausstellung „Wasserburg Eschelbronn“
Die Zeit der Vorbereitungen ist jetzt vorbei, denn am kommenden
Samstag, 17. März um 18.00 Uhr
wird in der neuen Pausenhalle unsere Sonderausstellung „Wasserburg Eschelbronn“ eröffnet, zu der wir alle interessierten Eschelbronner Bürgerinnen und Bürger recht herzlich einladen.
Wir wollen mit dieser Ausstellung an eine Zeit vor über 40 Jahren erinnern, als Ausgrabungen im alten Schlossgelände dazu führten, dass die Existenz einer Bachritterburg aus dem 13. Jahrhundert lückenlos nachgewiesen werden konnte.
Ausschlaggebend dafür waren der Entschluss der Gemeinde, auf dem Gelände eine weiträumige Sportanlage zu errichten, verbunden mit dem Abriss des alten Hauck`schen Schlossguts. Diese geplante Überbauung des Areals ließ das Landesdenkmalamt hellhörig werden und es folgte eine der ersten modernen Burgengrabungen in Deutschland.
Am Ende waren die in Eschelbronn erzielten Ausgrabungsergebnisse derart spektakulär, dass 1976 auf einem internationalen „Burgenforschungskolloqium“ die Fachwelt nur staunte, denn das geborgene Fundmaterial war sehr umfangreich. Die Fundstücke vermitteln auch heute noch einmalige Eindrücke von der materiellen Kultur in einem sehr langen Zeitraum vom 12. bis zum 19. Jahrhundert. An keinem anderen Ort stiess man auf vergleichbare Fundstücke.
Dass es uns gelungen ist, die schönsten dieser Fundstücke aus dem archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg bis zum Ende der Ausstellung am 10. Juni ins Schreinerdorf zu bekommen, macht uns besonders stolz. Diese Exponate werden unsere Ausstellung zusätzlichen Glanz verleihen, denn an ihnen ist das alltägliche Leben in längst vergangenen Zeiten greifbar und spürbar.
Aber nicht nur das ! Die befreundeten Museumsbetreiber im oberschwäbischen Kanzach, wo eine ähnliche Burg auch einmal gestanden hat, haben die „Eschelbronner Wasserburg“ originalgetreu aufgebaut und Besucher aus ganz Europa bestaunen seitdem die Anlage.
Ein 2 Meter hohes Modell der Burg haben wir aus Kanzach herbeigeschafft und ist in der Tat ein weiterer Blickfang unserer Ausstellung.
Ein Pionier der damaligen Ausgrabungen war der junge Schüler Tilman Mittelstraß, der die Ausgrabungen von Anfang an mit großem Interesse verfolgte und danach mehrere Schriften zu diesem Thema verfasste.
Wir freuen uns, dass Dr. Tilman Mittelstraß bei unserer Ausstellungseröffnung anwesend sein wird und einen mit Sicherheit kurzweiligen bebilderten Fachvortrag hält.
Im Anschluss an seinen Vortrag laden wir zu einem kleinen Umtrunk mit Imbiss ein, bei dem gerne das eine oder andere „Fachgespräch“ geführt werden kann.
Die Ausstellung wird bis zum Ausstellungsende am 10. Juni an mehreren Tagen zu besichtigen sein, die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Wünsche zu Führungen nehmen gern Rainer Heilmann (Tel. 970016) und Hans-Peter Miesel (Tel. 40389) entgegen.